Die Rückkehr der Großmütter wird seit Jahrhunderten vorhergesagt. Viele Völker, alte wie neue, hatten Visionen vom Rat der Großmütter. Die Großmütter versammeln sich laut den Prophezeiungen vieler religiöser Traditionen, weil das Ende der Welt naht. Die Großmütter wollen uns lehren, wieder ein Leben im Gleichgewicht zu führen. Für diejenigen, die die notwendige Veränderung in ihrem Herzen vollziehen, werden damit tausend Jahre des Friedens beginnen.
Den Großmüttern zufolge sind Prophezeiungen Nachrichten aus der Geisterwelt, die meist als Antwort auf ein Gebet entstehen, das aus tiefster Seele kommt und nicht selten dem Unterbewusstsein entspringt. Eine Vision oder Prophezeiung zu erhalten ist eine mystische Erfahrung. Wird eine Prophezeiung gewährt und beginnt sie sich zu entfalten, dann nur, weil eine höhere Intelligenz diese Entfaltung unterstützt… Wie ein mächtiger und mitreißender Traum gibt auch eine Prophezeiung im Verlaufe der Zeit immer tiefere Bedeutungsebenen preis. Eine Vision oder Prophezeiung fühlt sich realer an als die Wirklichkeit und lehrt uns Wahrheiten, die so tiefgehend sind, dass sie nicht in Worten beschreibbar sind. Die Kraft und die Stärke von Visionen und Prophezeiungen sind so stark, dass sie denjenigen, der sie empfängt, nicht mehr loslassen, bis sie erfüllt sind.
In allen Zeitaltern hing das Überleben der Menschheit von Prophezeiungen ab. Bestimmte Mitglieder eines Stammes – Schamanen, Medizinmänner und –frauen und diejenigen, die eine große Begabung dafür zeigten, in andere Reiche des Bewusstseins zu reisen, trainierten ihren Körper und ihren Geist, um dieses Wissen und diese Führung noch besser empfangen zu können. Die Geisterreiche sind Menschen aus allen Kulturen zugänglich. In Momenten tiefer Einsicht, durch mächtige Träume oder während erweiterter Bewusstseinszustände, können wir eine Verbindung zwischen uns und unserer spirituellen Seite herstellen und Visionen empfangen.
Die Großmütter lehren uns, dass die Zeit in der Geisterwelt nicht linear verläuft. Hier existiert alle Zeit auf einmal, sodass wir Ereignisse sehen können, die noch weit in der Zukunft liegen. Prophezeiungen entwickeln sich immer als Antwort auf die positive oder negative Richtung, die die Menschheit einschlägt. Die düsteren Prophezeiungen werden nur dann eintreten, wenn sich die Menschheit nicht verändert.
Einige der ältesten Prophezeiungen über die Gegenwart stammen aus der Kultur der Mayas, für die im Jahr 2012 ein neues Zeitalter anbrechen wird. Momentan, in dieser so wichtigen Zeit der Entscheidungen, haben wir den Maya zufolge noch die Wahl. Laut Maya Prophezeiungen treten wir während dieser kurzen Phase in einen Photonengürtel ein, also eine Region im Weltraum, die starke elektromagnetische Energie ausstrahlt und in die unser Sonnensystem nur alle 25.000 Jahre eintritt. Zu diesen Zeiten begann jeweils ein neues Zeitalter.
Die Hopi nennen dieses Zeitalter auch die Zeit der Reinigung und ihre Prophezeiungen sprechen von der Reinigung der Erde. Viele der weltweiten Umweltveränderungen, die die Prophezeiungen der Eingeborenen vorhergesagt haben, sind bereits eingetreten: der Treibhauseffekt, der Klimawandel, Hungersnöte, Krankheiten, das Verschwinden wild lebender Tiere und das Loch in der Ozonschicht, das in den Prophezeiungen als das „Loch in unserem Heim“ bezeichnet wird.
Die Menschheit und die Erde werden von der angesammelten Negativität gereinigt, die die starke Orientierung an Technologie und Materialismus mit sich gebracht hat und die unsere Verbindung zur Geisterwelt und zur Natur zerstört hat. Die Natur ist die Quelle unserer Visionen und zeigt uns den Weg zur Wahrheit. Je mehr wir die Natur zerstören, desto weniger können wir in Gleichgewicht und Weisheit leben, und desto mehr Kriege, Krankheiten und Disharmonien entstehen.
Die Großmütter sagen, dass die Veränderungen der Erde eine Erweckung des spirituellen Bewusstseins der Menschen auslösen werden. Nur wenn wir unser Ego hintanstellen, können wir die Stimme des Geistes vernehmen. Meist sind es die Zeiten der Krise, die unser Ego Demut lehren, sodass wir intuitive Eindrücke und spirituelles Wissen erlangen können.
Die Großmütter glauben, dass wir eine neue Beziehung zur Schöpfung aufbauen müssen, da die Menschen ansonsten weiter in eine gefährliche Richtung gehen, und es keine Hoffnung mehr geben wird, dass wir unsere Probleme noch lösen können. Trotz der Prophezeiungen, die von großen und düsteren Veränderungen der Erde sprechen, glauben die Großmütter, dass diese Zeiten nur diejenigen treffen werden, die die Warnungen nicht ernst nehmen. Sie sagen, dass die Menschen körperliche, geistige, emotionale und spirituelle Stärke brauchen werden, um sich verändern zu können. Ansonsten werden die meisten Menschen unermesslich leiden müssen.
Die Prophezeiung der Großmütter besagt, dass wir alle wieder lernen müssen, einander zu lieben. Die Menschen, die überleben werden, sind diejenigen, die das Leben lieben und auf jede Weise bejahen. Aber wir müssen den Willen aufbringen, bewusste Veränderungen in unserer Lebensweise und unseren Handlungen gegenüber der Schöpfung zu zeigen. Die Überlebenden werden Menschen sein, die sich einer ganz neuen Bewusstseinsebene öffnen und wahre Verständigung mit der Erde und dem Schöpfer suchen.
Großmutter Flordemayo sagt, dass die Prophezeiung der Maya enthüllt hat, dass ein neues Bewusstsein die Menschheit auf den Geist des Weiblichen und der Großmütter vorbereitet. Bei den Mayas repräsentiert der Jaguar den Geist des Weiblichen. Auf seinem Rücken trägt er das Universum, und er selbst ist furchtlos, schnell, freundlich, leidenschaftlich, klug und schön.
Die Großmütter sagen, dass die Natur die Prophezeiung ist, und dass die Weisheit eingebettet in die Fäden der Schöpfung liegt. Die spirituelle Kraft der Erde und des Himmels lässt eine Weisheit frei, die bislang geschlafen hat, und erschafft Momente transpersoneller Lenkung. Zu dieser Zeit, sagen die Großmütter, werden wir von der Natur und dem Universum mit einer neuen, reineren Energie genährt, die uns helfen wird, diesen schwierigen Zeiten mit Anstand und Würde zu begegnen.
Großmutter Mona glaubt, dass die Schmetterlingslegende der Hopi uns zeigt, wie wir uns wandeln können, um diese Zeit der Dunkelheit und Verwirrung zu durchstehen. Aus dieser Sicht kann man die dunklen Zeiten als notwendig erachten, damit die Menschheit als Ganzes lernen kann, die Wahrheit unserer Verbundenheit und Einheit miteinander und mit der Schöpfung zu sehen. Nur indem wir in der Dunkelheit voranschreiten und mit unserer alten Lebensweise brechen, können wir die Kurzsichtigkeit der Raupe ablegen und die Weitsicht des Schmetterlings erreichen – eine notwendige Weitsicht, wenn wir die Schönheit und die Ressourcen unseres Planeten für die kommenden Generationen erhalten wollen. Dann werden wir aus dem Dunkel der Ignoranz heraustreten und die Schönheit des Schmetterlings annehmen. Erst dann können wir das Wunder, die Hoffnung, das Mitgefühl, den Glauben und die Nächstenliebe erkennen, die so nötig für unser Überleben sind.
Die Yupik-Großmutter Rita Blumenstein erklärt, dass mit jeder neuen Erfahrung auch die Möglichkeit einhergeht, sich selbst neu zu definieren. Ganz gleich, welche Fehler wir in der Vergangenheit gemacht haben – wir können uns immer verändern.
Großmutter Julieta aus Mexiko sieht Prophezeiungen, weil sie ohne Unterlass betet.
Großmutter Flordemayo glaubt, dass wir den Augenblick leben müssen, um uns selbst zu retten, denn dann fühlen wir uns lebendiger und spüren wieder Liebe und Gemeinschaft.
Es ist die Hoffnung und das Gebet der Großmütter hier und in der Geisterwelt, dass dieses tiefe Gefühl der bedingungslosen Liebe das Bewusstsein aller Völker auf diesem Planeten entzünden wird und wir vielleicht endlich die Einheit unserer Herzen und unseres Verstandes teilen, wie es vor Anbeginn der Zeit prophezeit wurde.